Die Vogelwelt im Lavanttal
Das Lavanttal weist eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume auf. Vom Gebirge bis zu den Tallagen, entlang der Fließgewässer und an den Stillgewässern, in Streuobstwiesen und Weingärten, an Trockenstandorten und Feuchtlebensräumen, überall finden die unterschiedlichsten Vogelarten Brut- und Nahrungsplätze.
Seltene Brutvogelarten gibt es im Lavanttal einige zu finden. Weiß- (Ciconia ciconia) und Schwarzstorch (Ciconia nigra) sind große Vertreter der Lavanttaler Avifauna, Wiedehopf (Upupa epops), Eisvogel (Alcedo atthis) und Bienenfresser (Merops apiaster) schillernde farbenfrohe Arten. Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) brüten an Gewässern, Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus) im Gebirge, beide am Boden und äußerst versteckt.
Neben den Brutvögeln dürfen auch am Zug im Lavanttal rastende Vogelarten genannt werden, die auf ihrem weiten Flug ins Überwinterungsgebiet hier Nahrung suchen und Kraft tanken.
Bild eines Wiedehopf © Aaron Seidl
Anbringung von Nistkästen
Aufgrund intensiver Forst- und Agrarwirtschaft sowie übermäßig gepflegten Parkanlagen finden Vögel heutzutage immer weniger Nistmöglichkeiten. Im Rahmen des Projektes „Biotop Blühendes Lavanttal“ werden daher Nistkästen ausgegeben. Sie haben aber auch die Möglichkeit ihren Nistkasten selbst zu bauen - Nistkastenbaupläne finden Sie hier.
Die Nistkästen weisen Einfluglochdurchmesser von rund 3 bis 5 cm auf. Diese Durchmesser sind für eine große Bandbreite höhlenbrütender Vogelarten interessant. Für Kohl- (Parus major) und Blaumeise (Cyanistes caeruleus), Haus- (Passer domesticus) und Feldsperling (Passer montanus), Kleiber (Sitta europaea), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Star (Sturnus vulgaris) und Wiedehopf (Upupa epops) sind sie geeignet.
Ein Gartenrotschwanz mit seiner Beute © Gebhard Brenner
Vielfach stellt man sich die Frage: „Wie bringe ich einen Vogelnistkasten richtig an?“
Allseits bekannt ist die Ausrichtung nach Südosten, da dies die witterungsabgewandte Seite ist. Wir haben jedoch einen Wechsel in Windrichtungen und somit kann es mittlerweile von jeder Seite Schlagregen geben. Daher muss je nach Standort und Baum die entsprechende Richtung individuell gewählt werden, meist richtet sich der Anbringungsbereich aber nach einem geraden Ast, da der Nistkasten keinesfalls komplett schräg am Baum angebracht werden sollte.
Betrachtet man sich natürliche Baumaushöhlungen in Streuobstwiesen, dann wird man bemerken, dass sich diese eher in mittleren und unteren Bereichen des Baumes befinden. Im Kronenbereich wird es seltener zu Aushöhlungen kommen, da ganz einfach die Äste zu dünn sind.
Ein Wendehals © Roland Rauter
Somit ist man bei der nächsten Frage angelangt: „Muss der Nistkasten gereinigt werden, denn in der Natur reinigt auch niemand die Bruthöhle?“
Bei künstlichen Nisthilfen, auch wenn sie aus Holz sind, sollte eine Reinigung vorgenommen werden, um den Brutplatz auch in Zukunft der Vogelwelt zugänglich zu machen und um seine Lebensdauer zu verlängern.
Meisen bringen z. B. sehr viel Moos als Nistmaterial ein, aus dem sich über Jahre Humus entwickelt. Der hölzerne Nistkastenboden kann dadurch schnell morschen. Bei Sperlingen, unseren allseits bekannten „Spatzen“, wird so viel Nistmaterial eingebracht, dass der gesamte Nistkasteninnenraum damit ausgefüllt wird. Einem Wiedehopf würde dadurch der Nistplatz nicht mehr zugänglich sein, da er darin keinen Platz findet. Grund für eine Reinigung sind auch die Parasiten, die sich im Nistmaterial sehr wohl fühlen, jedoch die Jungvögel im Folgejahr schwächen können.