Streuobstwiesen
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Bestandteil der Kärntner Kulturlandschaft. Sie sind die ursprüngliche und traditionelle Form des Obstanbaues und prägen seit Jahrhunderten zahlreiche Landschaftsteile Kärntens. Als Streuobstwiese bezeichnet man eine Wiese oder Weide, auf der hochstämmige Obstbäume in unterschiedlichen Altersstufen stehen. Charakteristisch dabei ist, dass es sich um eine Mischung verschiedener Obstarten und Obstsorten handelt. Im Gegensatz zum niederstämmigen Plantagenobstanbau stehen die Bäume auf einer Streuobstwiese „verstreut“ in Gruppen, Reihen oder in unregelmäßigen Abständen. Der Unterwuchs von Streuobstwiesen wird meist extensiv bewirtschaftet und ist damit in der Regel eine arten- und blütenreiche Wiese
Vielfalt von Funktionen
Traditionell bewirtschaftete Streuobstwiesen bereichern unser Orts- und Landschaftsbild mit ihrer Ästhetik. Sie gliedern, vernetzen und beleben insbesondere landwirtschaftlich genutzte Flächen und führen sie zu einem harmonischen Landschaftsbild zusammen. Vor allem in der Blüte- und Erntezeit sind Obstbaumwiesen beliebte Naherholungsräume. Neben der ästhetischen und erholungsspendenden Wirkung zeichnen sich Streuobstwiesen durch eine Vielzahl von ökologischen Funktionen und durch einen hohen naturschutzfachlichen Wert aus. Insbesondere alte Streuobstbestände mit Bäumen, die teilweise bis zu 200 Jahre alt sind, beherbergen eine große Vielfalt an verschiedenen und althergebrachten Obstsorten. Diese Sortenvielfalt ist besonders wichtig, damit regionale und alte Obstsorten erhalten bleiben. Darüber hinaus sind Streuobstwiesen ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Text: ÖKOTEAM (Graz), 16.10.2018